Die Geschichte Wiens erstreckt sich über zwei Jahrtausende und macht sie so zu einer der historisch und kulturell reichsten Städte Europas. Der Ursprung der Stadt lässt sich auf das Römische Reich zurückführen, als an dem Ort, an dem heute Wien steht, ein Legionslager namens Vindobona errichtet wurde. Dank der strategischen Lage an der Donau entwickelte sich Wien bereits im Mittelalter zu einem wichtigen Handelszentrum.
Der wichtige Wendepunkt in der Geschichte Wiens kam im 15. Jahrhundert, als es zum Sitz der Habsburger wurde. Unter der Herrschaft der Habsburger wurde Wien zur Hauptstadt des Heiligen Römischen Reichs und später von Österreich-Ungarn, was es zu einer der einflussreichsten Städte Europas machte. In diesem Zeitraum entwickelte sich Wien zu einem Zentrum für Kunst, Kultur und Musik. Die Herrschaft von Kaiserin Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II im 18. Jahrhundert brachte große Reformen in den Bereichen Bildung, Kunst und Stadtentwicklung und stärkte die Position Wiens als kulturelles Zentrum.
Im 18. und im 19. Jahrhundert wurde Wien zum Synonym für klassische Musik und zog einige der größten Komponisten der Geschichte an, wie etwa Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Dieses goldene Zeitalter der Musik, auch als „Wiener Klassik“ bezeichnet, festigte den Ruf der Stadt als „Stadt der Musik“.
Die kulturelle und architektonische Entwicklung Wiens setzte sich im 19. Jahrhundert mit dem Bau monumentaler Gebäude entlang der Ringstraße fort, einem Prachtboulevard, der die mittelalterlichen Stadtmauern ersetzte. Berühmte Wahrzeichen wie die Wiener Staatsoper, das Kunsthistorische Museum und das Parlamentsgebäude wurden alle in dieser Zeit erbaut und trugen zum Image Wiens als Stadt von Größe und Eleganz bei.
Das 20. Jahrhundert brachte Wien sowohl Triumphe als auch Tragödien. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Auflösung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie wurde Wien Hauptstadt der neu gegründeten Republik Österreich. Allerdings nahm die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg eine düstere Wendung, als sie von Nazi-Deutschland besetzt wurde und erhebliche Schäden erlitt. Nach dem Krieg wurde Wien in von den Alliierten kontrollierte Zonen aufgeteilt, Österreich erlangte aber schließlich seine Unabhängigkeit zurück und wurde 1955 ein neutraler Staat.
Im Laufe der Nachkriegszeit erlangte Wien den Status eines Weltzentrums der Diplomatie und Kultur zurück. Heute finden sich in der Stadt zahlreiche internationale Organisationen, wie die Vereinten Nationen und die OPEC. Ferner bewahrt Wien gleichzeitig das Erbe als Stadt der Musik, Kunst und Geschichte. Das reiche Erbe der Stadt Wien, gepaart mit ihrer modernen Lebendigkeit, macht sie zu einer der faszinierendsten Städte Europas.